Der Regius Professor of Divinity ist eine 1542 von König Heinrich VIII. gestiftete Regius-Professur für Theologie an der University of Oxford. Neben dieser Regius Professur existiert eine weitere, ebenfalls von König Heinrich VIII. gestiftete Regius Professur of Divinity an der University of Cambridge und eine Regius Professur of Divinity am Trinity College an der University of Dublin.

Protestantismus und Katholizismus im Amt

Heinrich VIII. versuchte durch die Stiftung verschiedener Professuren an den Universitäten Oxford und Cambridge, die gerade unabhängig gewordene Church of England in der akademischen Kultur zu verankern. Der erste von Heinrich VIII. ernannte Regius Professor of Divinity an der Universität Oxford wurde 1542 der konservative Richard Smyth. (Die Catholic Encyclopedia gibt als Jahr der Ernennung 1536 an.) Bei der Thronbesteigung des neunjährigen Eduard VI. stimmte Smyth erst der anglikanischen Religion zu, widerrief aber und erklärte, dass die rechtmäßige Herrschaft Roms zu Unrecht abgeschafft worden sei. Daraufhin wurde er von Erzbischof Thomas Cranmer seiner Ämter enthoben und 1548 durch den aus Italien eingewanderten Peter Martyr Vermigli ersetzt. Smyth lebte weiterhin in Oxford und trug mit Vermigli eine öffentliche Diskussion aus. Kurz danach wurde er verhaftet und floh bei erster Gelegenheit nach Löwen in Flandern (damals Teil der Spanischen Niederlande).

Nach dem Tod Eduards übernahm Maria I. den Thron und leitete eine Bewegung gegen den englischen Protestantismus ein. Diesen Bemühungen verdankt sie ihren Beinamen „die Katholische“. In der katholischen Restauration von 1553 bis 1558 spielten die Universitäten eine zentrale Rolle. Mit Protestanten besetzte Professuren, auch die von Heinrich VIII. gestifteten Regius-Professuren, wurden mit katholischen Professoren besetzt. Gleichzeitig wurden an den Colleges Bereinigungsaktionen durchgeführt. 1554 übernahm Smyth erneut die Professur und weitere Ämter. Obendrein wurde er noch Kaplan der Königin Maria I. Er spielte eine wesentliche Rolle in der Verurteilung der anglikanischen Märtyrer Cramner, Ridley und Latimer; bei der Hinrichtung der beiden Letzteren predigte er auch. Von 1556 bis 1559 übernahm der Dominikaner Juan de Villagarcía die Professur. Als dieser nach Spanien zurückkehrte, übernahm Smyth die Professur zum letzten Mal.

Elisabethanische Zeit

Mit dem Tod von Königin Maria I. 1558 schwang das Pendel in die entgegengesetzte Richtung und die Professur und die Colleges wurden wieder mit linientreuen Protestanten besetzt. Die lange Regierungszeit Elisabeth I. zementierte schließlich die Religion und etablierte die anglikanische Kirche dauerhaft in England. Smyth wurde der Aufsicht Erzbischof Parkers unterstellt, der ihn zum Widerruf aufforderte. Nach dem fehlgeschlagenen Versuch, in Schottland unterzukommen, floh Smyth nach Douai, heute Frankreich, damals ebenfalls Spanische Niederlande, wo er mit der Protektion Philipps II. von Spanien zum Kaplan und kurz danach zum Kanzler der neugegründeten Universität wurde. Dort verstarb Smyth am 9. Juli 1563.

Bis ca. 1620 waren die Professoren und die Diakone der Kathedrale von Oxford (Christ Church Cathedral) demonstrativ puritanisch. Die Professoren in Oxford bildeten eine Ausnahme. Dort wurden seit 1590 vier wesentliche Fraktionen beobachtet: Konformisten, Calvinisten, Episkopalische und Puritaner. Der erste von Elisabeth I. eingesetzte Professor war der unter Maria I. im Exil lebende Lawrence Humphrey. Dieser behielt die Professur trotz seiner politisch nicht opportunen puritanischen Ausrichtung für 30 Jahre.

1589 folgte Thomas Holland. Holland wurde 1592 auch Fellow auf Lebenszeit im Exeter College und mit Elisabeths Protektion Rector. Sein Auftrag war die Sicherung der Konformität des Lehrkörpers, der stark von „romanistischen“ Elementen durchsetzt war. Holland gehörte auch zu den Bearbeitern der von William Tyndale begonnenen Übersetzung der Bibel, die zur Grundlage der autorisierten King-James-Bibel wurde.

1605 besserte Jakob I. das Einkommen des Professors auf, indem er die Bezüge der Diözese Christ Church fest mit der Professur verband. Holland blieb bis zu seinem Tod im Amt. Sein Nachfolger wurde der von Jakob I. (engl. James I.) ernannte Robert Abbot.

Inhaber

Einzelnachweise


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